Montigny les cherlieu

seit drei Monaten sind wir in Montigny "installé", wie man hier sagt. Heisst aber noch lange nicht, dass die zarten Wurzeln sich bereits festgehackt haben. Auf die vielen Fragen, ob wir denn schon eingelebt wären, kann das nur von Zweibeinern kommen, die noch nie, nach langen Jahren im sicheren Nest, einen Neu Anfang gewagt haben :-) 

Ferien sind das eine, längere Auszeit, das andere. Nun aber, mit allen Hunden und Punto, mit 70 ein Neues Leben zu starten, ist eine andere Geschichte. Obwohl ich wenigstens der französischen Sprache mächtig bin, ist es nicht die Sprache, nach der mein Schnabel gewachsen ist. Dann kommt dazu, dass die Franzosen auch innerhalb ihres Landes verschiedene Dialekte haben. Der Schweiz gar nicht so unähnlich. 

Also, "eingelebt"  sind meine Tiere. Sie lehren mich, wie einfach das sein kann. vor allem, sie vergleichen nicht. So wie es jetzt ist, ist es gut. Das Futter, die grossen Ausläufe, ein wohliges Daheim...so what.   Lebe hier und jetzt. 

Nach diesen 14 Wochen bin ich auch so weit. Ich bin dabei, mir da ein Netz zu flechten, Menschen kennen zu lernen, mich soweit es nötig ist, anzupassen. Ich mag die höfliche Art miteinander umzugehen, die höfliche Fahrweise auf der Strasse und ihr Wille, uns zu akzeptieren. 

Die vielen Versprechen " mir hälfed dir dänn scho..", s Huus wird gruumed übergeh", "es isch i de Heilzig all Jahr en Service gmacht worde"..... ja, Aussagen die nicht die Luft wert waren. 

 

 Es hat aber, von heute gesehen, recht viel Gutes. Ich muss mich selber nach der Decke strecken, den Feueralarm morgens um drei , entdecken und zum schweigen bringen. Eine Woche später, beim Toilettengang um 2 Uhr Nachts, kein Licht. Kurz die Sicherungskästen gecheckt, leider nichts heraus gefunden. Nun gut, zum schlafen brauche ich ja kein Licht, ich werde mich morgen darum kümmern. 

Kümmern allein hilft nichts. Zum Glück hat Montigny einen ganz tollen "Maire", mit dem wir bereits freundschaftlich verbunden sind. Er hat mir geholfen, dass wir schlussendlich das Elektrizitätswerk überzeugen konnten, jemanden zu schicken. Strom geht wieder, auch wenn niemand genau weiss, warum. 

 

Den Sonntag darauf hatte ich kein Wasser mehr. ( wir haben eine eigene Quelle). Ich hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen, weil ich ja, die von Punto,  täglich servierten Mäuse, ins Klo spülte. Gestern war es keine Maus, die er mir zum Frühstück brachte. Es war eine fette Ratte. Dass ich die in einem Robydog Säcklein entsorgen sollte, kam mir zu spät in den Sinn. 

Also machte ich mich auf dem Areal auf die Suche, wo wohl die Haupt Wasserleitung ist. Das kann auch für später sehr hilfreich sein, zu wissen. Im Keller unter der Justine wurde ich fündig. Und siehe da, der Wasser Segen war wieder da. 

 

So arbeite ich mich nach und nach in das Leben eines Abwartes hinein. Ja, ich gestehe, es macht mir auch Spass.

Wenn ihr mehr Bilder sehen möchtet, geht doch mal auf Instagramm, da hat Yldis eine Galerie zusammen gestellt. 

Danke Yldis, ich taste mich ran :-) 

 

 

 

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