Fels in der Brandung

Anïta will unbedingt an die Tasten. Sie hat einen Artikel von Mirjam bekommen, deren Erfahrungen sie teilt. Sie hatte auch Diskussionen mit einem Trainer, der strikt gegen Belohnung ist. In Form von Gudis oder auch verbal. Da kommt so ein junger Schnösel daher, der meint er habe es erfunden. Anïta sagt, dass sie schon mindestens drei Generationen Hunde Erfahrung hat, verschiedene Trends mitgemacht und ausprobiert hat..... aber immer MIT dem ihr anvertrauten Hund. Und das kann ich bestätigen, schliesslich arbeite ich nun auch schon seit 10 Jahren mit ihr. Ich liebe sie immer mehr und wir wissen beide, dass wir uns aufeinander verlassen können <3 

Also, lest selbst und macht euch eure Gedanken.

 

 
 

Hallo Anïta,

"was kommt denn jetzt schon wieder??!"... tatsächlich gucke ich jetzt mal nicht in deinen Kopf, sondern in den Kopf deines Hundes!

Was denkst du, wie berechenbar du für deinen Hund bist? Weiß dein Hund immer, was jetzt von dir kommt, womit er zu rechnen hat?


Ich erinnere mich noch sehr genau an einen Workshop vor etlichen Jahren, an dem ich ohne Hund teilnahm, um mir ein eigenes Bild über die Trainingstechniken und den Umgang des Referenten mit Hunden zu machen.

Er ruckte immer wieder am Halsband, und wenn der Hund ihn anschaute, gab er ihm mit dem Knie einen Kick. Ich musste die Luft anhalten….
Als ich ihn in der Pause fragte, warum er das tat meinte er, um den Hund sozial zu verunsichern, so dass er mehr auf ihn achtet.
Da musste ich erst recht die Luft anhalten … bewusst sozial verunsichern? Damit der Hund mehr nach einem guckt?

Es geht nicht allein darum, dass dein Hund zu dir schaut, sondern darum, mit welchen Gefühlen er zu dir schaut!

Dein Hund sollte freudig zu dir schauen, weil er weiß, dass ihr zusammengehört und du wichtig für ihn bist, weil es ihm mit dir besser geht!

Der Hund sollte nicht aus dem Grund zu seinem Menschen schauen, weil er denkt, dass er ihn im Auge behalten muss, da er für ihn unberechenbar ist und er immer wieder mit unangenehmen Aktionen von ihm rechnet.
Diese soziale Verunsicherung macht so viel kaputt: die Bindung, die Ausgeglichenheit, die Freude am Leben.

Der soziale Stress gilt zudem als größter Stressor überhaupt und hat somit auch großen Einfluss auf sehr viele Verhaltensweisen.


So ist unter großem Stress dein Hund viel eher bereit, sich aggressiv zu verhalten.
Er ist aber auch überdrehter, bellt mehr, zerstört mehr, gehorcht nicht mehr so gut, kann nicht mehr so gut lernen etc.

Du siehst, die Auswirkungen sind groß und fatal!
Du kannst jedoch das wieder umkehren, wenn du alles daran setzt, dass dein Hund dich als Ruhepol, als "sichere Bank" wahrnimmt: Der Fels in der Brandung, die verlässliche Bezugsperson.

Du bist die Person, bei der er weiß, dass sie ihm gut tut!

So dass dein Hund dich freudig dich anschaut und sagt: "Hey, ich weiß, was von ihr kommt! Auf meinen Menschen ist Verlass, sie ist wirklich toll!"

Wenn du deinen Hund überraschen willst, dann immer damit, dass es mit dir noch wundervoller ist, als er bisher gedacht hat!

Liebe Grüße, 
Deine Mirjam

Ihr Dödels, ihr sollt in die Kamera lächeln. Nicht am Zipfeli rum knabbern und nicht an fremden Öhrchen schnuppern :-) 

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