die Genetik

 

Genetik

Ein Thema das mir brennend am Herzen liegt.

Nein, man kann nicht alles trainieren und nein, es ist nicht alles mit ein wenig Training wieder in Ordnung zu bringen!

Die Genetik existiert.

Genetik ist bestimmend für die Entwicklung eines Organismus.

Genetik, Vererbungslehre, ist die Wissenschaft der Vererbung und ein Teilgebiet der Biologie. Sie befasst sich mit den Gesetzmäßigkeiten und materiellen Grundlagen der Ausbildung von erblichen Merkmalen und der Weitergabe von Erbanlagen (Genen) an die nächste Generation.

Genetik einfach erklärt:

Unser allseits bekannter und geschätzter Rassekunde-Experte Gerd Leder hat ein Experiment mit Hähnen durchgeführt. Er hat bei drei verschiedenen Typen, den Bayrischen Mistkratzern, den Masthühnern und den Thailändischen Kampfhähnen, je 10 Eier geholt und diese unter identischen Bedingungen im Brutkasten ausbrüten lassen.

Die Mistkratzer haben gefressen, sich mal kurz gezankt und weiter gefressen.

Die Masthähne haben nur gefressen und sich nicht für die Artgenossen interessiert.

Die Kampfhähne haben sich getötet.

Weder Erziehung noch Beeinflussung durch den Menschen waren da im Spiel. Das jeweilige Verhalten der Nachkommen wurde ausschließlich durch die Genetik gesteuert.

Auch die Epigenetik existiert, sie verändert die Genetik und das innerhalb einer Generation.

Epigenetik bedeutet, dass die Veranlagung eines Hundes, der Umgang seines Halters mit ihm und seine psychischen Erfahrungen während seiner Lebenszeit letzten Endes genau die Mischung ergeben, die später auch seine Welpen beeinflussen kann.

Warum arbeitet ein Schäfer mit einem Hütehund?

Warum sind beim Personenschutz, bei der Polizei, beim Bundesheer Schutzhunde im Einsatz?

Warum arbeiten Jäger mit Jagdhunden?

Warum gibt es Gesellschaftshunde?

Die Genetik gibt die Entwicklung vor.

30 % Genetik und 70 % Erziehung entspricht durchaus der Realität

Würde die Genetik nicht existieren und könnte jeder Hund für jede Arbeit ausgebildet werden, hätte es die Entstehung der verschiedenen Rassen über Jahrhunderte hinweg nie gegeben.

Durch die in Mode gekommenen exotischen Verpaarungen von Hunden mit verschiedener Genetik resultieren oft Dr. Jekylls und Mr. Hydes, die unberechenbar und schlecht bis unmöglich erziehbar sind.

Ursprünglich wurden Zuchttiere unter Berücksichtigung des Wesens, des Charakters und der genetischen Disposition verpaart um stabile, dem Einsatz entsprechende, führbare und kontrollierbare Hunde zu erhalten. In den letzten Jahren wurden diese züchterisch sehr wichtigen Punkte stark vernachlässigt. Überhand nehmen dafür immer mehr Hunde, die nur unter dem Hauptmerkmal „Schönheit“ (sogenannte Showlinien) gezüchtet wurden und dadurch viel von ihren ursprünglichen, rassetypischen Anlagen und der Gebrauchstüchtigkeit verloren haben. Reissenden Absatz finden auch die oben angesprochenen „Designer-Rassen“, angefangen vom Labradoodle, Puggle, Schnoodle, Maltipo, Viszladobs und wie sie alle heißen. Es werden zum Teil Hunderassen miteinander verpaart, die keinerlei Kompatibilität haben und deren Nachkommen schwer bis nicht mehr führbar sind!

Ein Deutscher Jagdterrier eignet sich nun einmal nicht zum Schafe hüten, genauso wenig bewährt sich ein Bearded Collie beim Personenschutz. Mit einem Border Collie erfolgreich die Arbeit im Fuchs- oder Dachsbau ausführen zu wollen ist genauso sinnlos, wie einen Herdenschutzhund für das Longieren zu begeistern. Ich kenne keinen Musher der mit einem Gespann großer Schweizer Sennenhunde fährt. Warum nicht, weil sie wissen, dass es nicht funktionieren würde, auch nicht mit noch so viel Konsequenz und Geduld.

Es gibt Grenzen! Diese sollten beherzigt und akzeptiert werden!

Den verzweifelten Haltern solcher Hunde wird dann gesagt, dass mit ein bisschen Training alles gut wird, was leider oft nicht der Fall ist!

Ausnahmen bestätigen die Regel und ja, es gibt sie immer wieder, die Ausnahmen, die sogar uns staunen lassen, aber wie gesagt, es sind Ausnahmen!

Dieter Prettenthaler

www.natural-dog-instinct.com

Dier Text darf gerne geteilt werden.

Alle rechte daran verbleiben bei dem Autor Dieter Prettethaler.

Lya, taub und abgeklärt autistisch

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