Jule

Ein Engel ist jemand, den Gott uns ins Leben schickt, unerwartet und unverdient,
damit er uns, wenn es ganz dunkel ist, ein paar Sterne anzündet.

 

 

Grundsätzlich vermittle ich gern an ältere Menschen. Sie haben meist viel Zeit, schon Erfahrung mit Hunden, wandern gern in der Botanik und haben auch nicht so eine grosse Erwartungshaltung, was Hunde können müssen oder sollen. 

 

Es gibt aber auch den anderen Teil. Wo ich höre, dass gerade alte Hunde unter alten Menschen leiden.  Es wird nicht mehr richtig spaziert, Beschäftigung bleibt ganz aus und sie hocken mit ihren alten Besitzern vor dem Fernseher. Sie werden wenn überhaupt, nur noch zum impfen zum TA gebracht, und...... da sehe ich einen grossen Handlungsbedarf. Tierärzte/innen, bitte habt doch den Mut bei offensichtlich desolaten Verhältnissen, einzugreifen. In jüngster Zeit hatten wir ein paar solcher Fälle. Beim leiden eines alten Hundes, dessen Besitzerin mit Alzheimer in die Klinik kam, war nur noch der Mann des Hauses zuständig. Eine Nachbarin, die sich des Hundes erbarmte, holte ihn so alle zwei oder drei Tage zum spazieren. Sie konnte nicht mehr mit ansehen, wie der Hund getreten oder dann ignoriert wurde. Wenn er in seiner Not rein machte.... Sie machte eine Freundin von uns aufmerksam, worauf das alte Hündli anderntags zu uns ziehen durfte. So liebenswert, so unproblematisch mit den den anderen und so "dankbar" für jede Streicheleinheit. Sie begleitete mich täglich zu den Schafen, konnte da gefahrlos Pöppeli fressen, Abenteuer erleben und sich immer wieder versichern,,dass ich noch da bin. 

Als Zoulu krank wurde, konnten wir sie mit medizinischer Hilfe begleiten, bis sie ruhig zu Hause einschlief. Wir waren keine sehr lange Zeit zusammen, trotzdem vermissen wir das tapfere Mädchen schmerzlich. 

 

Wir haben schon länger angefangen, ältere Menschen mit Hunden zu unterstützen. Oftmals ist es nicht böser Wille, dass die Hunde vernachlässigt werden. Oft fehlt auch Geld, denn Hundesteuer und auch Tierarzt reissen ein Loch ins Budget. Manchmal ist es auch Unvermögen und falsch  verstandene Tierliebe, wo dann die Hunde überfüttert werden. Dass das ihrer Gesundheit arg schadet, verstanden auch die älteren Menschen, bei denen Jule lebte, so gar nicht. 

Wenn da keine Kinder oder Verwandte sind, die helfen können oder um Hilfe fragen, ist die Gesellschaft gefragt. 

Wir helfen, wo immer wir Kenntnis bekommen und unsere Hilfe erwünscht ist. 

 

Eine Bitte an alle. Wenn ihr solche Gegebenheiten seht, sucht  das Gespräch. 

Es gibt immer einen Weg, dass nicht der Hund der Leid tragende sein muss.  


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Kommentare: 1
  • #1

    Annegret Schmidt (Mittwoch, 07 Oktober 2020 20:47)

    Wir freuen uns sehr, das Jule so gutes zuhause gefunden hat. ��❣