auch bei uns, Corona

Auch wir kommen nicht um das Schlagwort der letzten Wochen herum.

Lange konnte ich mich nicht mehr melden, die Schafe und Hundeplatzierungen hatten mich im Griff....neben dem Virus.

 

Im Januar nahm Corona Anlauf, im März kam das Virus mit voller Wucht bei uns an. Seither ist nichts mehr, wie es mal war. «Social distancing» ist das Schlagwort der aktuellen Zeit. Die ganze Wirtschaft ist runtergefahren – keine Blumen holen, der Gang zum Bäcker geht nur noch mit ausreichend Abstand, gemeinsame Chi Kung oder Yoga Stunden fallen aus. Auch unsere geliebten gemeinsamen Hundestunden sind Corona zum Opfer gefallen. Während in gewissen Ländern die Massnahmen verlängert werden, in China neue Fälle gemeldet werden, denken wir in der Schweiz über eine Lockerung der Massnahmen nach. Unser Bundesrat hat keine einfache Aufgabe zu bewältigen
 
Ein Gegner, den wir nicht sehen, der so unscheinbar ist und dennoch stärker ist als wir alle. Was ist Angst vor dem Unbekannten, was ist Realität? Irgendwie scheint sich alles vermischt zu haben. Wir sind gebremst in unserer Lebensform und müssen uns diesem unsichtbaren Gegner beugen.
 
Und doch bin ich überzeugt, dass wir alle gemeinsam diese Krise überwinden werden. Doch es wird keine einfache Zeit. Wir «Wohlstandskinder» sind uns gewohnt zu tun, was wir wollen, wie und wann wir es wollen. Einschränkungen sind für uns eine grosse Herausforderung. Wir müssen erst lernen, damit umzugehen. Die prognostizierte Rezession wird uns vor grosse Aufgaben stellen. Einige wenige Wirtschaftsbereiche haben jetzt den grossen Flow, die meisten Unternehmungen trifft es knüppelhart. Selbständige fallen nach wie vor durch die Maschen. Dabei sind es gerade und besonders die kleinen Geschäfte, die «one woman or one man Unternehmen», die unsere Vielfalt ausmachen und stärken. Wie geht es mit all diesen weiter? Auch wir bei Border Homeless werden uns wehren, damit wir die kleinen Aktivitäten, um das Geld für Hundefutter und deren Unterhalt, weiter verdienen können. 

Ich knüpfe, mit derer Erlaubnis, an die Gedanken von Nicole Fröhlich an. 

  • Wie oft versuchte uns die Natur zu bremsen – wir haben es nicht oder zumindest viel zu wenig gehört!
  • Wie oft versuchte uns der Alltag etwas aufzuzeigen – doch selbst die vielen Burnouts und Zusammenbrüche konnten uns nicht stoppen!

Die Hunde leben es uns vor, dass es anders gehen würde. Wie oft habe ich geschrieben und darüber gesprochen, dass die Hunde eine andere Kultur, als unsere «Überholspur-Kultur» bevorzugen würden. Dass viele Herausforderungen und Probleme, mit denen sie konfrontiert sind, durch unseren Lebensstil gefördert werden.
 
Plötzlich wurde das Leben langsamer. Für meine Hunde hat sich wenig geändert. Sie chillen weiter in den Tag hinein, ihre Routinen sind die gleichen geblieben. Wir haben es immer bevorzugt, gemütliche Spaziergänge zu machen, wo sie die Welt erkunden und entdecken durften. Geniessen, statt Leisten war immer unser Motto. Und doch sind meine Fellnasen in dieser Zeit nochmals entspannter, zufriedener und ausgeruhter geworden. Warum?
 
Ich habe mich verändert. Diese «Pause» hat mir die Möglichkeit gegeben, zu reflektieren. Mein ehrliches Fazit sieht so aus: Ich machte mir oft Gedanken und ärgerte mich, dass das Leben viel zu schnell an mir vorbeizieht. Es war nie ein «müssen», denn alles, was ich tat und tue, habe ich von Herzen gerne gemacht. Ich habe mich frei entschieden, ein hohes Tempo zu gehen. Mir war bewusst, dass ich viel arbeite, viel in das Border homeless  investiere. Es war mir bewusst, dass ich entschleunigen müsste. Doch «Wissen allein ist nicht genug». Auch mir wurde von einem Tag auf den anderen gesagt -> so geht es nicht weiter! 
 

Ich habe mich verändert. Meine Hunde geniessen es sehr, dass unsere Unternehmungen noch viel entspannter verlaufen – weil ich entspannter bin, weil ich wirklich präsent bin und wir die gemeinsame Zeit auch wirklich vollumfänglich gemeinsam erleben.
 
Das Umfeld hat sich verändert. Meine Wuffels und ich geniessen es sehr, dass auch die wenigen Begegnungen mit anderen friedvoll verlaufen – man lässt sich Raum.

 

Ich wünsche euch von Herzen, dass mehr Achtsamkeit, mehr Mitgefühl und mehr "was kann ich für DICH tun", in eurem Leben nach der Krise, Platz hat

 

Alles Liebe für euch

Anïta und die tollen Hunde

 

 

 
 
 

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Kommentare: 1
  • #1

    Luzia (Dienstag, 21 April 2020 08:35)

    Liebe Anita

    Das könnten genau meine Worte sein. Ich geniesse die Zeit, die ich mir nun mehr für meine Tiere nehmen kann. Die langen Ausritte mit meinem Pferd, das "zeitlose" Unterwegs sein mit meinen Hunden, auch mal das nichts tun im Garten geniessen. Dinge die in den letzten Jahren viel zu kurz kamen. Bei all dem Schlimmen was gerade passiert (auch wenn ich an meine finanzielle Situation denke...., als Selbstständige, keine Hundeschule, keine Trainings, keine Seminare....), hat diese Zeit doch auch seine schönen Seiten.

    Gemeinsam stehen wir es durch. Ich wünsche euch viel Kraft und alles Gute!