Wir möchten einen Hund adoptieren

Also, ich bin nicht so schön wie Julia Roberts, mein Leben in den letzten vier Wochen wäre aber alleweil zwei Filme wert. Nicht mit den tollen Happy Ends, aber mit viel Inhalt und vielen Möglichkeiten zu staunen und zu lachen :-)

 

"Wir möchten einen Hund adoptieren..." das sind meistens die ersten Sätze zu einer langen Geschichte. Dass ich im Vorfeld die auch schon obligaten Fragen stelle : "was erwarten sie vom Hund, soll es eine Hündin oder ein Rüde sein...das ungefähre Alter... wie wohnen sie... wie alt sind die Kinder... sind sie berufstätig...haben sie Freude an Bewegung, auch im Regen und Schnee...wohnt der Hund im Haus...wie sieht ihr Urlaub aus... ??

 

Wenn diese Kurzbefragung positiv ausfällt, schlage ich meist einen persönlichen Kontakt vor. Wir machen keine VK, erzählen kann man mir viel.

 

Ich habe es gern, wenn die Menschen die Hunde persönlich kennen lernen, wenn ich die Hunde beobachten kann, wie sie auf die Menschen reagieren. So kam es, dass die beiden Menschen aus Montreux einen Besuch bei uns planten. Ich sagte zwar, dass es ein weiter Weg ist, das war ihnen aber egal. Nachdem ich ihnen ein Hotel reservierte, damit sie nicht gleichentags zurück fahren mussten, war das Wochenende geplant.

 

Noch nie hatte ich sechs tolle Hunde die ich zeigen konnte, die ein zu Hause suchen.

 

Aber.... der eine ist zu gross, der andere zu klein, der eine hat zu lange Haare, der andere zu kurze, die eine Hündin finde ich so gar nicht hübsch ?? und den Rüden, den sie eigentlich mitnehmen wollte, der hat die " Dame" angeknurrt, als sie aus dem WC kam.

Für mich war schon am ersten Abend, nachdem ich einen kleinen Kratzer am Arm der Bewerberin desinfizierte und verband!!!, völlig klar, dass ich dieses zu Hause keinem unserer Hunde antun würde. Trotzdem kamen sie anderntags nochmal. Eigentlich nur um mir zu sagen,  dass sie den einen Hund mitnehmen wollten, den ich noch nicht platzieren darf, kann, will.

 

 "Wenn schon einen Hund aus dem Tierschutz, dann muss er sich wenigstens dankbar zeigen,  dass er von hier weg darf."  Uiui , da aber sie bei mir einen empfindlichen Nerv getroffen. Wenn sie das suchen, dürfen sie keinen Hund bei uns adoptieren.

Kein Hund muss dankbar sein. Er wird es bestimmt mit der Zeit, wenn er Zuwendung, Beschäftigung und ein liebes zu Hause hat, das ist aber nie die Dankbarkeit, die solche Menschen sich vorstellen. Allein seine Anwesenheit, seine Freude an gemeinsamen Aktivitäten, seine strahlenden Augen, das allein ist Dankbarkeit. 

 

Nun gut, mein Anstand und  meine gute Erziehung vermieden, dass das Ganze noch im Streit endete. Eine Freundin von uns, die die beiden begleitete, schämte sich fremd. Die arme musste dann noch den weiten Weg mit den beiden im Auto mitfahren. Sie habe ja schon viel erlebt im Tierschutz, aber das schlage dem Fass doch den Boden aus. Frech, unanständig, nur profitierend und das schlimmste, null Empathie für irgend einen Hund. :-( 

 

Wir waren froh als sie weg waren, ich verbuche es unter " wieder etwas dazu gelernt". 

 

Schade ist nur, das erneut Menschen, die uns besuchen wollen, durch unsere schlechten Erfahrungen nicht die grosse Palette an Gastfreundschaft  bekommen werden ;-)

 

Aber.... der spontane Besuch gestern von Freunden hat uns riiieesig gefreut. Peter und Christa, danke dass ihr da wart, kommt bald wieder <3

 

Corinne, Kinder und Hunde, es ist immer schön mit euch. E Guete Start in Alltag .

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